Samstag, 24. Januar 2009
 
Heute Transitbrücke Traismauer - morgen Lobau? PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Initiative „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“   
Freitag, 16. November 2007

Bestürzt äußert sich die Initiative „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ über den heutigen Spatenstich für die Transitautobahnbrücke Traismauer [Anm. DAZ: Verbindung der S5 Wien-Krems und der S33 Krems-St.Pölten]. Sie fürchtet ähnlich rücksichtslose Vorgangsweise gegen das Natura 2000 Gebiet Lobau.

Die Donaubrücke Grafenwörth–Traismauer und die geplante Transitschneise Lobauautobahn S1 haben einige Paralellen:

- Beide sind quer durch Natura 2000 Gebiete (allerhöchste EU Schutzklasse) geplant. Mitten durch zwei der allerletzten Rückzugsgebiete für Seeadler, Sumpfschildkröte, Eisvögel und viele andere vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen. Obwohl Österreich bereits vom Europäischen Gerichtshof verurteilt wurde, wird hier erneut gegen die Flora-, Fauna- und Habitatrichtlinie der EU verstoßen.

- Beide Transitautobahnen sind in ausgewiesenem Feinstaubsanierungsgebiet geplant. D.h. wo  aufgrund der schon bestehenden Luftverschmutzung bereits Gefahr für die Gesundheit besteht. Gemäß Luftreinhaltegesetz müssten bei beiden der verantwortlichen Landeshauptleute (Pröll bzw. Häupl) Maßnahmen zur sofortigen Feinstaubverringerung treffen. Stattdessen sind sie oberste Autobahneinpeitscher.

- Durch beide Autobahnen drohen massive Verkehrszuwächse, besonders internationaler Schwerverkehr.

- Beide waren während des 2. Weltkrieges Kriegsschauplätze mit massenhaft gefährlichen Munitionsrelikten im Erdereich.
-  Bei beiden Projekten ist die Bürgerbeteiligung eine reine Farce.

- Beide Großprojekte werden als Teile eines sog. „Regionenringes“ bezeichnet. Jutta Matysek, Obfrau der Bürgerinitiative: „Hier wird der Eindruck erweckt etwas für die Menschen in der Region zu tun. Aber das Gegenteil ist der Fall. Schon die Dimensionen verraten dass diese Autobahnen für den Transitverkehr gebaut werden sollen.“

Die Bürgerinitiative fürchtet dass mit dem Spatenstich in Traismauer der Druck eine Lobauautobahn durch den Nationalpark Donauauen durchzusetzen steigt: „Hier wird ein Teilstück mit dem Anderen argumentiert. Umweltschutzgesetze scheinen in Österreich außer Kraft zu sein: In Traismauer eine Stelzenbrücke in 17 Meter Höhe quer durch ein Natura 2000 Gebiet!  Es ist nicht sicher dass in der Lobau nicht auch so eine Brücke droht – die Asfinag ist mit über 10 Milliarden hochverschuldet und wird sich einen bergmännischen Tunnel von dem sie jetzt noch spricht womöglich nicht leisten können/wollen.“


Rückfragehinweis:
Bürgerinitiative „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“
www.lobau.org
Jutta Matysek
Tel..: 0676/9539779
jutta.matysek{at]gmx.at

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